Als sich immer mehr Menschen auf der gesamten Erde ansiedelten, kamen auch die Wildkatzen mit in die Dörfer und ernährten sich dort von den Nahrungsabfällen der Einwohner. Sowohl die Katzen, als auch die Menschen erkannten den Vorteil den sie aneinander hatten und entschieden sich für ein Zusammenleben. Die Katzen dienten den Menschen nicht nur zur Beseitigung der Nahrungsreste, sie wurden auch für die Jagd auf Beutetiere oder Schädlinge, wie beispielsweise Ratten, eingesetzt.
Gerade in Ägypten bezeugen viele Ausgrabungen, dass Mensch und Tier schon vor mehreren Tausend Jahren in Einklang miteinander lebten.Durch den großen Nutzen, den die Ägypter durch die Tiere hatten, entwickelte sich eine Art Verehrungskult. Bastet, die Göttin der Fruchtbarkeit, hat im ägyptischen Glauben den Körper einer Katze. Der Kult ging sogar soweit, das damalige Katzenbesitzer im Todesfalle ihres Tieres dieses einbalsamierten ließen und auf einem Katzenfriedhof beerdigten. Die Ermordung einer Katze wurde mit dem Tod bestraft.
Im Mittelalter hatten die Katzen eher einen schlechten Ruf. Zwar wurden sie zunächst ebenfalls zur Rattenbekämpfung eingesetzt, aber mit dem wachsenden Aberglauben verbreitete sich schnell der Ruf von den Unglücksboten, der teilweise heute noch nachhallt, wenn man eine schwarze Katze sieht. Sie galten als die Haustiere der Hexen und wurden im Mittelalter genauso verfolgt und teilweise auf Scheiterhaufen verbrannt. Trotzdem gab es auch zu dieser Zeit Katzenliebhaber und durch die magischen Fähigkeiten, die den Tieren durch die Hexenangelegenheiten zugesagt wurden, wuchs das medizinische Interesse an ihnen.
Zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert wurden Katzen nach Amerika, Neuseeland und Australien verschifft, weil man mit dem Fell und der Haut Handel trieb. Als dann die Zahl der Katzen in den Städten im 16. Jahrhundert wuchs, brachte der Fellhandel nicht mehr genug Geld ein und die Jagd nach ihnen ließ allmählich nach. Mit dem Einsetzen der industriellen Revolution verloren die Katzen ihren Status als Nutztiere und wurden vorzugsweise von Liebhabern als Haustiere gehalten.